Alter/age und Herkunft/origin:

Der Schreibtisch ist um 1785-90  und die Herkunft ist Deutschland

Masse/dimensions:

Höhe/Height ca.  82 cm, Breite ca.  85 cm, Tiefe/Deep  ca.61 cm, Tiefe/Deep mit ausgezogener Schreibplatte, Schreibplattenhöhe/writing tablet height ca.  75,2 cm.

Konstruktion/construction:

Der Schreibtisch ist nicht zerlegbar und besteht aus einem Teil.

Zustand/condition:

Guter Zustand mit geringen Gebrauchsspuren,
teilweise ergänzt, alt restauriert siehe Bilder. Bilder sind Bestandteil der Auktion.

Beschreibung/description:

 Expertise

Mahagonifurnier mit vergoldeten Messingbeschlägen auf Weichholzkern.

Das kleine Schreibmöbel steht auf eckigen, konisch zulaufenden Füssen, deren Felder mit geriffelten, vergoldeten Messingblechen gefüllt sind. Am Ansatz der Beine , unterhalb der Tischplatte, sind jeweils nur zwei , mit vergoldeten Messingblechen ausgeschlagene Kanneluren vorhanden , was höchst ungewöhnlich ist. Rechts und links befinden sich übereinanderliegend je zwei kleine Schubfächer, in der Mitte ein grösseres Schubfach, das abschliessbar ist. Die abgerundeten Eckzwickel sind gleichfalls mit geriffelten, vergoldeten Messingblechen gefüllt. Die Handhaben aller Fächer sind als einfache runde, vergoldete Messingschilder mit Zugringen gestaltet. Das Schlüsselschild des mittleren Schubfachs ist ein rundes, geriffeltes und vergoldetes Mesingblech. Das kleine Schubfach unten rechts ist als Geheimfach ausgebaut, indem es in der Hälfte der gesamten Tiefe seitlich wegzuklappen ist und sodann zwei übereinander liegende kleine Fächer freigibt. Zwischen den Schubladen und dem Blatt des Tisches befindet sich ein schmales abschliessbares Fach, welches herauszuziehen ist und eine Schreibplatte birgt. Spuren an der Unterseite des Tischblattes bzw . der Innenseite der Rückwand des Möbels lassen darauf schliessen, dass es ursprünglich über einen Mechanismus verfügte, der die abschliessbare Schreibplatte bei Freigabe herausfahren liess. DieSchreibplatte verfügt noch über die originale Lederbespannung der Herstellungszeit.

Aufgrund der geriffelten, vergoldeten Messingbleche in der Dekoration sowie der Spuren eines ehemals vorhandenen Mechanismus ist das Möbel eindeutig dem späten Stil des David Roentgen zuzuweisen . Die sehr einfach gestalteneo Handhaben, wie auch der sehr ungewöhnliche Gebrauch von nur zwei Kanneluren am oberen Ende der Füsse könnten auch auf den fränzösischen Ehenisten C.C. Sauanier (Meister 1752) in Paris hinweisen , der zeitgleich mit David Roentgen in einem sehr ähnlichen Stil arbeitete. Im Ganzen handelt es sich um ein besonders schönes Schreibmöbel des späten 18. Jahrhunderts in gutem Erhaltungszustand. Ein Riss in der oberen Tischplatte sollte beobachtet werden , bedarf aber aktuell nicht der Restaurierung.

• Huth , Hans: Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder

Möbelwerkstatt München 1927 und 1974.

• Greber, Josef Maria: Abraham und David Roentgen. Möbel für Europa,

2 Bde., Starnberg 1980.

• Fabian, Dietrich: Roentgenmöbel aus Neuwied . Leben und Werk von

Abraham und David Roentgen . Internationale Akademie für Kulturwissenschaft Bad Neustadt 1986.

Preis/price:  5450.-€

ArtikelNummer /number: st102  

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